Über Party in Santa Cruz und Fisch in Villa Montes

Leider habe ich nicht genug Zeit meinen Blog up-to-date zu halten, bemühe mich allerdings darum.  Ich freue mich schließlich auch euch mehr über Bolivien, die Leute und die Kultur mitteilen zu können. Vielleicht kann ich auch den einen oder anderen von euch inspirieren, sei es zu reisen  oder auch die Entscheidung zu treffen ein Weltwärtsjahr  in einem fremden Land zu verbringen.

Nach getaner Arbeit in Macharetí ging es Freitag (19.10) los nach Santa Cruz, der größten Stadt in Bolivien mit ihren 1,3 Millionen Einwohnern.  Mit dem Bus braucht man von Camiri aus etwa 5 Sunden für die wenigen 300 Kilometer. Das war allerdings jedem egal, da man immerhin die Landschaft bewundern kann, die an einem vorbeizieht und die Vorfreude schon riesig war. 8 Uhr abends, endlich angekommen. Nun noch schnell mit dem Micro für 1nen Boli zum Hostel fahren und abgehts entspannen. Das Hostel(Bodenga)  in Santa Cruz (in dem wir einmal im Monat umsonst ein Wochenende verbringen dürfen) besitzt einen Pool, damit war der erste Abend schon einmal  gelungen!

Die Freiwilligen aus Puerto Quijarro (Leo,Tinka,Fabi und Conny) hatten extra Eis für uns gekauft.  Am nächsten Tag ging es dann morgens los in einen großen Wasserpark. Mit Fabi im Taxi ab zu Andrea, einer Freundin die ich aus Deutschland kenne, aber in Bolivien wohnt. Sie war vor zwei Jahren  für zwei Monte bei Dinah. Nachdem der Taxifahrer endlich das Haus gefunden hatte ging es dann los. Der Wasserpark war groß, schön aber überraschend leer. Nach einem schönen Tag und Sonnenbrand gab es noch BBQ im Hostel. Sehr sehr lecker und für die Menge an Essen auch relativ billig. Auf jeden Fall lohnenswert. Um 12 ging es dann los feier, vorher muss man hier in Bolivien erst gar nicht los, denn die Discotheken und Bars sind erst nach 12 gut gefüllt. Dann aber wirklich gut gefüllt zum feiern optimal. Eigentlich haben sich fast alle aus dem Hostel uns angeschlossen um ins Ganesha zu gehen, eine Diso nahe der Plaza.  Mit Don, einem Canadier aus Ottawa habe ich mich auf anhieb gut verstanden. Wir hatten auch genug Zeit jeden möglichen Scheiß zu reden, da Clara unbedingt darauf bestand zu laufen, anstatt ein Taxi zu nehmen was zu 20 Minuten laufen führte.

Nach ein „paar“ Bier und ein paar Bekanntschaften später landeten wir um 4 wieder im Hostel. Der Sonntag war dann eher ein lazy Sunday am Pool, was auch mal gut tut. Später noch Eisessen und ein Faultier auf der Plaza sehen. Dieses war später sogar in der Zeitung, echt cool Leider hatte weder Clara noch ich einen Foto dabei.

Nach einem viel zu kurzen Wochenende ging es dann wieder zurück nach Camiri und für mich nach Macharetí. Auch wenn die Arbeit als Gitarren und Englischlehrer Spaß macht freut man sich doch immer auf das Wochenende und vorallem auf eine anständige Dusche nicht nur aus Eimer 😉

Dazu fällt mir ein echt schönes Zitat ein aus dem Buch „Reise durch einen einsamen Kontinenten“ von Andreas Altmann (auf jeden Fall lesenswert. Ich habe es in 2 Wochen gelesen und das mag was heißen..) : „…aber hier in Südamerika sind die Sitten weniger fein als dort, wo man sich die feinen Sitten erlauben kann.“.

Am Freitag den 2.11 ist hier in Bolivien ein Nationalfeiertag, weswegen ich ab Donnerstag schon frei hatte. Todos Santos nutzen die Bolivianer um die Toten zu ehren. Alle wandern Freitag abends mit Kerzen, Kränzen und Blumen zum Friedhof.

Dort ist eigentlich schon den ganzen Tag was los, viele campen an den Gräbern oder sitzen einfach nur auf Stühlen davor. Auch ein kleiner Gottesdienst fand statt. Doch anstatt es in Ruhe zu tun, so wie man es in Deutschland tuen würde, feiern die Bolivianer ein bisschen mehr. Es gibt etwas Musik und vor dem Friedhof kann man sich Essen, Trinke und Süßigkeiten kaufen. Für die Kinder gibt es ein großes Trampolin du Spielsachen. Ein kleines Volksfest zu ehren der toten also.  Genau an diesem Wochenende waren wir in Villa Montes, der heißeste Stadt Boliviens. Und die Gerüchte über diese Stadt stimmten! Selbst im  Schatten schwitze man bis in die Nacht hinein. Zum Glück konnte man es in unserer residencia „Don Lucho“ dank Ventilatoren gut aushalten.

Villa Montes liegt 2 Stunden von der Argentinischen Grenze entfernt, was mir am Donnerstagabend ein gigantisch gutes, argentinisches Steak bescherte. Da war auch der stolze Preis von 40 Bolivianos (4 Euro, soviel wie unser Zimmer) egal. Am Freitag wanderten wir durch einen nahe gelegenen Nationalpark. Wunderschöne Felswände umrahmten üppiges Grün und einen großen Fluss, der in Potosí entspringt. Da es am Vortag gut geregnet hatte, war das Wasser ziemlich braun und lud nicht dazu ein die Füße baumeln zu lassen. Trotzdem ein lohnenswerter und sehr schöner Ausflug.

Am Abend gab es dann erneut Fleisch vom Grill, einfach genial. Dabei ist hier in Villa Montes eigentlich Fisch die Spezialität.

Diesen gibt es Massenhaft im Fluss (zurzeit leider schon überfischt ). Da der Fluss aber in Potosí, der Bergbaustadt in Bolivien, entspringt weisen die Fische einen hohen Bleigehalt aufL Trotzdem gab es Samstag dann Fisch zum Mittagessen, auch nur zu empfehlen. Am besten und schnellsten kann man diesen in der oberen Etage in der Markthalle genießen, wo es übrigens auch gute Fruchtsäfte und Saltenas  zum Frühstück gibt.

Da Villa Montes das Zentrum des Chacokrieges (1932-1935) war kamen wir auch nicht darum das Museum (heróes del Chaco) zu besuchen, indem die Geschichte und der Triumph Boliviens gegen Paraguay beschrieben werden. Dieses überfiel Bolivien um die Regionen des Chacotieflandes für sich zu gewinnen.  Mit einem Trufi ging es dann zurück nach Camiri, etwas zwei Stunden.  Zwei sehr schöne Städte mit unterschiedlichem Charme, die eine eine Großstadt, die andere eher ein Dorf, in dem Traditionen noch nicht verloren gegangen sind aber trotzdem der Fortschritt schon einhält.

So und jetzt zurück zur Arbeit, noch ein schönes Zitat zum Schluss: „Ein Krieger darf den Kopf nicht hängenlassen, denn dabei würde er den Blick auf den Horizont seiner Träume verlieren“.

Ein Kommentar zu “Über Party in Santa Cruz und Fisch in Villa Montes

  1. Walter Gessler / Gessler & Bolch sagt:

    Weiter so!

    Geniesse jeden Tag!

    Von meinem iPhone gesendet

    Walter Gessler

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